Blogroll – Handverlesene Empfehlungen aus der Filterblase
Bedeutung und Nutzen für dein Blog
Für mich ist die Blogroll ein Inbegriff von Anerkennung. Also die Bestätigung harter Arbeit als Blogger. Eine ultimative Lobhudelei und respektvolle Wertschätzung. Deshalb gibt es sie hier im Blog vom ersten Tag an #MyFirstContent. Warum ich so empfinde. Wie du mit der richtigen Auswahl den Networking-Gedanken hochhältst und welche Vorteile eine Blogroll für dein Blog mit sich bringen. Darüber schreibe ich in diesem Beitrag. Kurzum: Ich erkläre dir anhand von Beispielen die Bedeutung und den Nutzen einer Blogroll.
Was heißt hier Blogroll? Warum es um mehr als eine Auflistung geht!
Im Nachgang zum Cannes-Festival zog ich mir früher in Open-Air-Kinos die Cannes-Rolle rein. Die besten Werbespots der Welt, die im jeweiligen Jahr folgerichtig eine Auszeichnung erhielten. An einem Stück, die geballte Ladung an Kreativität und Entertainment der Branche. Großartig, wat hebbt wi lacht!
Heutzutage geht es jedoch nicht mehr allein um die Werbefilme, sondern um die dort gezeigten Cases und deren Macher. Beeindruckende Beispiele, die nachhaltig eine Botschaft vermitteln und inzwischen ohne gekaufte Werbeslots oder überkandidelte Selbstdarstellung etwas bewirken.
Schließlich geht es um Empowerment, also die Übertragung respektive Teilung von Verantwortung auf andere Blogs und deren professionelle Unterstützung. Anders ausgedrückt um Blogs, die bei den für die Persona relevanten Fragestellungen helfen. Außerdem um die kreative Nutzung innovativer Plattformen wie gängige und neue Social Networks, per Storytelling oder mit modernen Technologien. Beispielsweise Messenger, Bewegtbild oder Augmented Reality bei Corporate Blogs. Und um die ganzheitliche Content-Strategie der ausgewählten Blogs.
Was bedeutet eine Blogroll? Warum eine Definition unzureichend ist!
Noch etwas vereint die Cannes-Rolle mit der Blogroll, weshalb ich mich überhaupt zu diesem Vergleich habe hinreißen lassen: Sie drohten auszusterben und bedurften eine Veränderung – in ihrer Wahrnehmung und Bedeutung.
Bei der Blogroll ist ein positiver Trend erkennbar. Hieß es eine Zeit lang, eine Blogrolle ist ein veraltetes Instrument und die Verlinkung auf andere Blogs ungern gesehen. So stehen Empfehlungen von Blogger zu Blogger mitunter vermehrt hoch im Kurs. Totgesagte leben bekanntlich länger.
Aus meiner Sicht gibt es hierfür drei Gründe oder zu beobachtende positive Entwicklungen:
- Die Blogroll ist nicht dazu geeignet, um Links aufzubauen. Wurden solche Blogverzeichnisse in der Vergangenheit häufig für bezahlte Links zu willkürlichen Websites missbraucht, hat mittlerweile ein Umdenken stattgefunden. Google is watching you.
- Die Blogosphäre ist professioneller geworden. Prägten zu Beginn gegebenenfalls Neid und Missgunst das Handeln, ist heute eher von einem Miteinander und gegenseitigem Respekt zu sprechen. Corporate Blogs nutzen die Blogroll beispielsweise, um auf verwandte Themen-Blogs hinzuweisen und dadurch die Nähe zu Markenbotschaftern zu schaffen. Dieser Trend ist mir bei der Erstellung eines Beitrags zur „Über mich“-Seite aufgefallen.
- Die Empfehlungen beinhalten bestenfalls weitere Informationen, bietet einen Nutzen. Stehen demnach im unmittelbaren Zusammenhang zu den eigenen Inhalten. Unabhängig davon, dass die Blogroll nach wie vor separat auszuweisen ist. Das setzt übrigens eine regelmäßige Aktualisierung voraus.
Die Bedeutung von Blogrolls ist hoffentlich klar geworden. Um die Frage „Was ist das?“ zu beantworten, bediene ich mich abschließend einer Definition:
Exkurs: Wie du eine Blogroll in WordPress anlegst
Früher gab es in WordPress ein Link-Feature, um relativ leicht eine Blogroll zu erstellen und in der Sidebar zu integrieren. Diese Funktion steht seit geraumer Zeit nicht mehr zur Verfügung. Ungeachtet dessen, stelle ich dir zwei Varianten zum Anlegen einer Blogroll in WordPress vor.
Zum einen kannst du eine gesonderte Seite erstellen. Sina Wendt von Blog Wings zeigt dir in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung wie einfach das ist. Zum anderen, so habe ich es gelöst, führt ein Weg über die Linkkategorien. Hierzu habe ich ein Tutorial erstellt:
Was macht eine Blogroll aus? Warum ich dir meine sehr gerne aufzeige!
Ich lese täglich nebenher viele Blogs. Für meine Tätigkeit beim Online-Magazin Zielbar, um Trends aufzuspüren und die Social-Media-Kanäle per Content Curation zu füllen. Hier im Blog PR Stunt, weil sie schlichtweg Spaß machen und mich inspirieren. Exemplarisch zeige ich dir drei von zehn Blogs aus meiner handverlesenen Blogroll:
Den Blog von Convertus nutze ich gerne für Content Curation. Die Beiträge sind kurz und knackig geschrieben. Sie reichen von Basics über ‚How-to‘ bis hin zu Testberichten. Im Fokus stehen Themen rund um Content-Marketing und klassische Kommunikation.
PRleben ist ein inspirierender, smarter Blog. Verena Bender schildert darin ihre Erfahrungen aus dem Alltag als PR-Fachfrau und gibt tiefe Einblicke in die PR-Welt. In ihrem Podcast „Be your brand“ beschäftigt sie sich mit den Themen Personal Branding und Public Relations.
Im Textmatters Blog von Daniela Rorig findest du alles zu Werbetexten, Content und Storytelling. Ihr Wissen teilt die geschätzte Kollegin regelmäßig mit lesenswerten Blogposts und interessanten Tweets. Dabei lässt sie gerne eigene Erfahrungen und Sketchnotes einfließen.
Fazit: Was spricht gegen eine Blogroll? Warum ich keine Argumente finde!
Die Vorteile einer Blogroll liegen auf der Hand. Selbst der Aufwand zur Einbindung der Blogroll hält sich wie oben gezeigt in überschaubaren Grenzen. Andererseits bedarf es einer Recherche sowie Auswahl der Blogs sowie Pflege der Blogroll. Sei dir stets der Verantwortung gegenüber deinen Lesern bewusst.
Wenn du dich für eine Blogroll entscheidest, checke sie in regelmäßigen Abständen. Bei mir ist es so, dass ich mich ohnehin in den genannten Blogs und Online-Magazinen umtreibe. Hat sich der Schwerpunkt verändert? Ist der Corporate Blog zu einer Werbeplattform verkommen oder existiert er nicht mehr – fliegt er raus. Als Kriterien für die Aufnahme eines Blogs sind ähnliche Interessen. Die Qualität und Frequenz neuer Artikel oder Kommentare und demografische Aspekte heranzuziehen.
Kommst du zu dem Entschluss, keine Blogroll haben zu wollen. Dann verlinke ordentlich und verstärkt in deinen Beiträgen. Hiermit trägst du ebenfalls zum Zusammenhalt und zur Zusammenarbeit innerhalb der Blogosphäre aktiv bei. Wer umfassende, relevante und gut aufbereitete Information in seinem Blog anbietet, darf sich gewiss über wiederkehrende Besucher freuen.
Wichtig ist mir noch zu erwähnen, dass du unabhängig von der Resonanz mit gutem Beispiel vorangehst. Erwarte nicht zwangsläufig eine Gegenleistung in Form einer Aufnahme in andere Blogrolls. Von einem Linktausch, bezahlt oder unbezahlt, rate ich in diesem konkreten Falle dringend ab. Damit verfehlst du das Thema und hast den Sinn einer Blogroll nicht verstanden!
Ansonsten markiert die Blogroll in Summe vielfältige Themen und stellt aus meiner Sicht eine Win-win-Situation dar.
Autor: Stefan Schütz
Foto: congerdesign / pixabay.com
Interessanter Beitrag über die Blogroll. Wenn es mal um die Content-Strategie geht, werde ich auf jeden Fall ein professionelles Content-Marketing-Unternehmen kontaktieren 🙂
Danke, die Blogroll bildet nur einen Baustein zur Professionalisierung des Blogs und ersetzt natürlich keine ganzheitliche Strategie. Ob es gerade zu Beginn eine Agentur für Content bedarf, möchte ich bezweifeln – setze dich lieber zunächst mit deinen Zielen und Personas auseinander und werde dir deiner Rolle bewusst.
Danke für diesen nützlichen Beitrag zur Blogroll, Stefan. Ich stimme dir absolut zu, dass dieses Feature weiterhin seinen Sinn besitzt, wenn es richtig umgesetzt und gepflegt wird. Ich habe meine Blogroll Ende 2017 eingeführt und es auch in einem Blogbeitrag erläutert: https://www.zeilenabstand.net/wie-sinnvoll-ist-eine-blogroll-fuer-meinen-blog/
Hallo Damian,
danke für deine Zustimmung! Deinen Beitrag habe ich gelesen – eine gute Ergänzung zu meinen Ausführungen.
Viele Grüße
Stefan