Billy the Media Kit

Spiel mir das Lied von Transparenz

Nur keine Hemmungen. Als ich vor kurzem meinen Job gewechselt habe, erfuhr ich tolle Zustimmung. Von ehemaligen und neuen Kollegen, Freunden und Bekannten, Kunden und Partner, Bloggern und Gleichgesinnten und somit eben aus der gesamten Bandbreite des Netzwerks. Einige waren überrascht, andere wiederum erleichtert und nur wenige nicht schmerzfrei. Eine Reaktion hatte mich dann aber doch ein bisschen verwundert. So entstand wohl der Eindruck ich hätte bislang als Freelancer agiert. Das ist weder positiv noch negativ bei mir aufgestoßen – fand ich diese Aussage jedoch äußerst bemerkenswert, da ich schon versuche über mein Blog Reputation zu erlangen. Versucht doch eigentlich jeder, oder nicht!? Irgendein Ziel sollte man schon verfolgen und wenn es schon keine richtige Zielgruppe, ordentliche Strategie oder grobe Stoßrichtung gibt, dann doch wenigstens eine klare Linie.

High Noon, High Five, High Heels

Ist ja hier kein Kindergeburtstag. Heute kann es regnen, stürmen oder schneien, denn du strahlst ja selber wie der Sonnenschein. Auch wenn der Otto Normalverbraucher namens Max Mustermann stets behauptet „Kindermund tut Wahrheit kund“, nehmen es die meisten Blogger mit der Transparenz nicht immer so genau. Liegt meiner Meinung nach nicht allein am fortgeschrittenen Alter. Vielmehr machen einige Geheimnisse auch den Erfolg mancher Influencer aus.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: es gibt da einen sehr erfolgreichen Marketing-Guru, der zunehmend altbewährte Beiträge immer und immer wieder unter das Volk bringt. Kein Einzelfall und legitim, klar. Dass mittlerweile kein Entstehungs- respektive Veröffentlichungsdatum mehr eingeblendet wird, ist allerdings unschön. Uralt-Artikel werden als neue Weisheiten verkauft und mit der Transparenz wird es nicht so genau genommen.

Ein weiteres Beispiel zur Verdeutlichung: es gibt da eine sehr erfolgreiche Online-Plattform, die ausschließlich bewährte Beiträge aus dem Englischen übersetzt und auf die deutsche Marketing- und oder Blogger-Landschaft überträgt. Kein Einzelfall und legitim, klar. Dass die Urheber eher zweitrangig und ganz nebenbei maximal per Link Erwähnung finden, ist allerdings unschön. Zumal die amerikanischen Studien kaum hinterfragt und hierzulande übergestülpt werden, weshalb es mit der Transparenz nicht so genau genommen wird.

Ein letztes Beispiel zur Verdeutlichung: es gibt da eine sehr erfolgreiche spannende Diskussion über die Kennzeichnung von Sponsored Posts – was im weitesten Sinne auch Native Advertising mit einschließt. Über Unternehmen, die Corporate Blogs für Eigenwerbung nutzen. Kein Einzelfall und legitim, klar. Äh… kein Einzelfall, ja klar. Einspruch von Sascha Pallenberg, Techblogger, und Rechtfertigungen von Matthias Schrader, CEO SinnerSchrader, ob der ganze Aufwand wirklich legitim ist. Vorab sei der Vollständigkeit halber noch von einer nicht so genau genommenen Transparenz die Rede. Film ab:

Wie viel Transparenz braucht ein Blog?

Und was gehört eigentlich für mich dazu? Buh, schon wieder so subjektiv. Nein! Ausnahmslos produktiv, effektiv, kreativ, objektiv und glasklar naiv. Fernab der zuvor geschilderten Gegebenheiten beziehungsweise wichtigen Debatte, unterbreite ich einen einzigen Vorschlag für mehr Blog-Transparenz: das Media Kit. Taataa 😉

Déjà-vu. Nur keine Hemmungen. Als ich vor kurzem bei einer via Facebook verbreiteten Umfrage mitmachte, erfuhr ich tolle Dinge Zustimmung. Von gerade geborenen Blogs mit unfassbar hohen Reichweiten, komischen Branchen und aberwitzigen Nischen, verklausulierten und geschönten Fakten, prekärem Unwissen und grandioser Dummheit und somit eben aus der gesamten Bandbreite der User per se. Einige Infos waren überraschend, auf anderen wiederum habe ich mich erleichtert [sic!] und nur wenige kamen ohne Kopfschmerzen meinerseits davon. Eine Reaktion wollte ich dann aber doch zeigen. So entstand wohl die Idee zum hiesigen Blogpost. Das ist weder positiv noch negativ zu bewerten, oder nicht!?

Mein Blog betreibe ich seit rund zwei Jahren in meiner Freizeit, in einem Arbeitsgebiet wo gefühlt schon tausende (davon mindestens 100 empfehlenswerte) Blogs existieren und die Themen sich stetig wiederholen. Dadurch ist der Markt nicht gesättigt, aber eine Tendenz ist spürbar. Alldieweil Content zu Public Relations, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit [Schrägstrich] Kommunikation nicht ganz so geil abgeht oder Mainstream tauglich ist. Irgendwie wenig Fashion, Lifestyle, Trendy – geschweige denn Hipster. Mehr so Social (wörtlich zu nehmen) und Buzzwordig (ha, wörtlich zu nehmen) und Freundschaftlich (ernst zu nehmen). Ich liebe es!*

*Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Kühen oder Werbeslogans einer Fastfood-Kette des öffentlichen Lebens, sind beabsichtigt und kaum dem Zufall überlassen. Geld gibt es trotzdem nicht, weshalb eine Kennzeichnung als Sponsored Post übertrieben und von keiner Partei gewollt sein kann.

Was gehört in ein Media Kit?

Es wurde mal wieder Zeit für ein buntes Bildchen. Bei der Erstellung der nachstehenden Infografik habe ich mich, neben dem aufopferungsvoll eingebrachten eigenen Grips, hauptsächlich an den drei Blogbeiträgen von Christian Neuwerth „Was in einem Media Kit nicht fehlen darf!„, Marina Timm „Was gehört in ein Media Kit?“ und Carina Herrmann „Was sollte auf keinen Fall ins Media Kit?“ orientiert…

Infografik Media Kit

Leider war die Teilnahme der Blogparade „Wie viel Transparenz braucht ein Blog?“ von Eva Schumann gering. Lediglich zwei weitere Meinungen wurden kundgetan. Komisch und schade zugleich. Nur keine Hemmungen! Wie transparent muss man oder alles sein?

Ein Blog sollte bis in den allerletzten Winkel transparent sein
(Christa Goede)

Transparente Blogger – Transparent sein oder nicht – das ist hier die Frage
(Gregor Schubert)


Autor: Stefan Schütz /
Foto: Peter Reichel / pixelio.de

1 Kommentar zu „Billy the Media Kit“

  1. Pingback: Wie viel Transparenz braucht ein Blog? | tinto bloggt

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