Ein Rückblick auf die Blogparade #MyFirstContent
Content-Enthusiasten und Kommunikatoren der Blogger-Szene über ihren persönlichen Beginn
Es gibt viel zu tun, einiges vorgenommen für dieses Jahr. PR Stunt feiert 10-jähriges Jubiläum, yeah! Und der erste herzliche Dank geht an all die tollen Persönlichkeiten, an denen ich in diesem Jahrzehnt teilhaben durfte! Neben frischem Content gilt es vor allem gegebene Versprechen zu liefern. Eines davon ist die hiesige Auswertung der Blogparade #MyFirstContent.
Zur Wiederbelebung von „PR Stunt – PR. Marketing. Blog.“ gab es mal ein Stelldichein ausgewählter Persönlichkeiten der Blogger-Szene aus meiner Filterblase. Sie gaben spannende Einblicke in die Anfänge und Beweggründe ihres Blogger-Daseins. Und beschrieben was sie wann zum Bloggen bewegte.
Da die Anfrage an meine Blogger-Kollegen damals wie heute spontan und zum Jahreswechsel kam, freute ich mich umso mehr über die Einreichungen. Auch für das positive Feedback in den Social Networks sowie aus dem privaten Umkreis, ein herzliches Dankeschön!
Blogger sind fester Bestandteil im Content-Marketing
Das Bloggen hat mich früh fasziniert, weil ich gerne schreibe. 1999 habe ich ein anonymes Blog, ein halbes Jahr lang als persönliches Online-Tagebuch geführt und mich sehr über das Feedback gefreut. Danach folgten weitere Blogexperimente auf verschiedenen Plattformen, bis ich 2004 den PR-Blogger startete.
Als PR-Blogger konnte ich mich frühzeitig mit meinen Themen Content-Strategie, Reputation-Management und Personal Branding auseinandersetzen. So erhielt ich schon bald mehrere Buchverträge und zahlreiche Vortragsanfragen. Letztlich begleitete mich das Bloggen von Anfang an in meiner damaligen Selbstständigkeit. (Klaus Eck, Kommunikationsberater, Content-Stratege, Autor und Gastgeber vom Corporate Influencer Breakfast)
Mein erstes Blog ist heute nicht mehr online. Und das ist gut so. Es war ein typisches Online-Tagebuch, in dem ich mich ausprobierte und meine Leidenschaft fürs Online-Schreiben entdeckte. Ernsthaft habe ich das Bloggen begonnen, als ich bei der Karrierebibel und mit der Anleitung von Jochen Mai zuerst Praktikant und später freier Autor war. Seitdem blogge ich, nicht immer regelmäßig, aber ich bleibe dran.
Der Grund ist nicht primär Eigenmarketing oder Werbung, sondern weil das Bloggen für mich eine der besten Möglichkeiten ist, meine Erfahrungen und Wissen zu teilen, weiterzugeben und Diskussionen und Gespräche zu initiieren. Durch das Bloggen habe ich unglaublich viel gelernt und viele tolle Menschen kennengelernt. Daher blogge ich weiter. (Christian Müller, Kommunikations- und Digitalisierungsbegleiter)
Blogger sind Kommunikatoren und haben ein Spezialgebiet
Ich habe mit bloggen 2009 zum Start meiner Selbstständigkeit begonnen. Ich habe mich zu dieser Zeit leidenschaftlich und intensiv mit dem Thema Google Ads beschäftigt. Es gab im deutschsprachigen Raum außer des Google Hilfe Forum keine guten unabhängigen Anlaufstellen. Um an Infos zum Thema Optimierung von Google Ads Kampagnen zu kommen. Ich hatte viele Ideen und Konzepte, denen ich Struktur geben wollte.
Eigentlich war das Bloggen anfänglich für mich ein Form des Festhaltens und Strukturierung von Gedanken. Eine Art Ventil bis heute. Dass diese Gedanken jemand liest und dass ich damit eine Bekanntheit für mich und meine Agentur aufbauen kann, war anfänglich tatsächlich das sekundäre Ziel. Somit war es erst einmal eine selbstbezogene Beschäftigung. Erst Jahre später wurde mir bewusst, was die ganze Arbeit an positiven Effekten für mein Geschäft und berufliche Karriere nachhaltig hat.
Ab 2011 sind die Themen bis heute immer diverser geworden und mein Fokus hat sich alle zwei bis drei Jahre verschoben. Mir wird schnell langweilig. Auch die Frequenz ist deutlich niedriger geworden. Während ich in den ersten Jahren alle ein bis zwei Wochen gebloggt habe, schreibe ich heute wenige Beiträge pro Jahr. Diese nutze ich dafür, tief in eigene Konzepte und Ideen einzusteigen und diese mit Quellen zu fundieren. Dabei hilft mir die Recherche und das Schreiben – oft noch einmal Ideen zu hinterfragen, zu ergänzen und weiter auszuarbeiten. (Olaf Kopp, Co-Founder und CBDO Aufgesang GmbH)
Blogger brauchen Zeit, Geduld und Feedback
Es brauchte einige Zeit, bis ich auf das Bloggen einließ. Die Zeit davor war ich aktiv auf Twitter und hab viele Kontakte in der Blase geknüpft. Dann war ich Gastblogger bei verschiedenen Blogs – auf die Idee zu schreiben, kam ich selbst nicht. Ich bin damals mehr oder weniger darüber gestolpert.
Ansonsten hatte ich beruflich und im Rahmen von Content-Marketing-Strategien und Kampagnen während meiner Agenturzeit mit dem Format Blog zu tun. Den Entschluss, ein eigenes Blog aufzubauen und aktiv zu schreiben, fasste ich nach einem äußerst amüsanten Treffen mit anderen Leuten aus der Blase in Köln (Anm. d. Red.: Ich durfte Teil dieser illustren Runde sein).
Während der Übergangsphase von der Agenturzeit und meiner Freiberuflichkeit, widmete ich mich dann aktiv dem Schreiben. Nicht um mich zu beschäftigen, sondern auch um auf mich digital aufmerksam zu machen.
Die Frage nach dem „Warum“ habe ich mir selbst nie bewusst gestellt – ich weiß, Spaß ist keine Strategie. Aber es gehörte für zu meiner digitalen Kommunikation und je mehr ich schrieb, umso mehr Spaß machte es.
Da sich Kommunikation und Marketing rasend verändern – vielen Dank Digitalisierung – werden mir und anderen Bloggern die Themen nicht ausgehen. Und da jeder über seinen Erfahrungsschatz spricht, wird es noch ein Weilchen Blogs geben. Die Frage nach dem „Warum“ sollte meiner Meinung nach nicht mit einem Zweck oder einer dahinterliegenden Strategie begründet werden. Emotionen, Kreativität, Neugier und schlichtweg der Spaß am Schreiben spielen auch eine wichtige Rolle. Das Eine geht ja nicht ohne das Andere. (Stephanie Kowalski, PR-Beraterin, Autorin, Sketchnoterin)
Blogger haben unterschiedliche Ziele und Motivationen
2012 habe ich mit dem Bloggen im zweiten Jahr meiner Selbstständigkeit angefangen. Nachdem ich meine Erfahrungen aus der analogen durch Wissen aus der digitalen Welt ergänzt hatte, musste ich Bloggen. Zum einen, um mich als Experte in der Branche zu positionieren, zum anderen für die Suchmaschinenoptimierung. Ich habe aber immer für Leser und nicht für Suchmaschinen geschrieben. Damals war das viel einfacher, um gut gerankt zu werden. Relativ schnell konnte ich seinerzeit die statischen Seiten der PR-Platzhirsche aus Bremen nach hinten verdrängen. Heute nehme ich das Bloggen lockerer. Zudem betreue ich drei eigene Blogs, da wird die Zeit knapp. (Nicolas Scheidtweiler, Business Development durch Corporate Blogging)
Mit dem Bloggen angefangen habe ich 2012, dem Jahr, bevor Stefanie, Tristan und ich B2N gegründet haben. Stefanie hatte während ihrer Fortbildung zum Social-Media-Manager einen Blog aufgesetzt – als vollkommener Neuling in dem Thema fand ich das unglaublich spannend. Die Vorstellung, nicht „nur“ Tagebucheinträge zu veröffentlichen, sondern Texte, die für andere Menschen interessant sind, hat mich überzeugt, es auch zu versuchen.
Während ich die ersten Artikel schrieb, wurde mir eines klar: Ich liebe es, zu schreiben. Glücklicherweise kann ich 10-Finger-Schreiben und bin flink beim Texten. Zu wissen, dass es Menschen gibt, für die meine Artikel nützlich sind, motiviert mich, weiterzumachen. Und es gefällt mir, dass kein Verlag entscheidet, ob ein Text veröffentlicht wird oder nicht. Wir allein haben die Kontrolle darüber, was in welcher Form auf unserem Blog erscheint. Ein weiterer großer Benefit für mich: Artikel für unsere Leser zu schreiben, heißt auch, dass ich selbst überprüfen kann, wie gut ich in ein Thema eingearbeitet bin. Je besser ich mit etwas vertraut bin, desto flüssiger kann ich darüber schreiben. Ich helfe also nicht nur unseren Lesern, sondern letzten Endes auch mir, mich immer auf dem Laufenden zu halten. (Frauke Bitomsky, Social-Media-Managerin und Beraterin)
Die Frage, die ich euch stellte: Was ist #MyFirstContent?
Teilnehmende der Blogparade #MyFirstContent
Heike Lorenz buddelte und den allerersten Blogpost vom Unternehmerhandbuch mittlerweile komplett überarbeitet und neu veröffentlicht. Allein deshalb war die Idee eine gute und aus meiner Sicht erfolgreich. Leider ist das Update nicht mehr aufzufinden.
Lars Hahn alias „Systematisch Kaffeetrinken“ refurbishde seinen fast sechs Jahre alten Blogpost und unternahm eine Zeitreise. Er schrieb diesen ursprünglich, um ebenfalls an einer Blogparade teilzunehmen. Neben seinem Bedürfnis sich auszutauschen und mitzuteilen war der erste Blogbeitrag die Geburtsstunde für sein eigenes Blog.
Doris Schuppe nutze den passenden Monat eines Jahres-Reviews dazu, einige Schichten tiefer zu graben. Demnach folgte sie dem Aufruf nicht nur, sondern stöberte in ihren Social-Media-Profilen. Herausgekommen ist eine spannende Entdeckungsreise.
Kerstin Boll blickt knapp zehn Jahre nach ihrem ersten Artikel – damals noch als Newcomer – positiv überrascht zurück. Mögen einige Aussagen lau ihrer eigenen Formulierung heute nicht mehr so getroffen, bleibt der Beitrag lesenswert.
Gerhard Schröder ist mit Verlaub ein Urgestein. Sein „Web-Zeitalter“ begann im FIDO.net, in Usegroups und mit LaTeX. Die ersten HTML-Zeilen stammen aus dem Jahr 1996 und sind nicht mehr aufzufinden. Aber das Internet vergisst nie, weshalb er eigens einen neuen Beitrag mit Auszügen aus vergangenen Tagen schrieb.
Blogger helfen einander und leben das Networking
Matthias Großkopf allererster Beitrag trägt den vielsagenden und vielversprechenden Titel „Der erste Blogeintrag | Online Marketing“. Wie gemalt für die hiesige Blogparade #MyFirstContent.
Suitbert Monz steht stellvertretend für das Corporate Blog der R+V. Über ein Jahr hat das Team am Social-Media-Konzept gebastelt. Mit dem Start des Unternehmensblogs im Jahr 2010 fanden sie den richtige Weg zum Bloggen. Der Artikel zur Blogparade ist nicht mehr online.
Benjamin Brückner war erst Buch-Autor, bevor er mit dem Bloggen begann. Die positiven Reaktionen von damals treiben ihn noch heute an. Die Veröffentlichung des Buches „Russenstern“ war der entscheidende Punkt, das Schreiben ernsthafter zu verfolgen. Ein innerer Impuls, wie er selbst sagt.
Dagmar Recklies bloggt seit über zehn Jahren. In dieser Zeit war und ist sie mit wechselnder Intensität auf drei verschiedenen Blogs unterwegs. Begonnen hat alles bereits 2001. Mit ihrem Mann und Geschäftspartner schrieb sie die ersten Artikel, bestückte die Webseiten mit Inhalten.
Lena Neumann hat ihren ersten Inhalt als Gastautorin zum Besten gegeben. Bei SUNNY, dem SMA Corporate Blog, ging es um den „SolarCup“. Ein Projekt mit viel Eigenverantwortung – genau wie beim Bloggen und der Blogparade #MyFirstContent.
Alexander Schneider weiß noch genau, wie aufgeregt er vor dem ersten Blogbeitrag war. Im Nachhinein findet er es spannend zu sehen, wie sich eins zum anderen fügte.
Andrea Goffart beschäftigte sich bei ihrem ersten Content mit der Frage von Respekt als Kulturgut. Sollten wir es wirklich zulassen, dass wir in der modernen Nachrichten-Flut ertrinken? Und uns durch eine ständige Erreichbarkeit zu Marionetten unserer Umwelt machen? Nein, war die Antwort und der Startschuss zum Bloggen.
Ich bin gespannt und freue mich auf euer Feedback!
Autor: Stefan Schütz
Fotos: Borkia, Klinkow, markusspiske / pixabay.com
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