Online-Tools für die Content-Wertschöpfungskette
Vor- und Nachteile von Online-Tools samt Beispielen
Ich brauche keine Online-Tools, denn ich arbeite wie eine Maschine – kontrolliert, kontinuierlich, kreativ. Ohne Pause, stets zielgerichtet und natürlich authentisch. Finde den oder die Fehler! Es gibt aus meiner Sicht tatsächlich einige Nachteile beim Umgang mit gewissen Tools. Wobei wir das kaum pauschalisieren können und die Vorteile vermeintlich überwiegen sollten. Ob dem wirklich so ist und worauf bei der Generierung von Content zu achten ist, möchte ich gerne im Rahmen der von ZIELBAR ausgerufenen #toolparade klären.
Warum nutze ich Online-Tools (nur pointiert)?
Vielmehr sollte die Frage lauten: warum nutzt du überhaupt Online-Tools? Hast du etwa nicht genügend Zeit, um all deine Kanäle individuell zu befeuern? Ist Einheitsbrei tatsächlich das, was du verbreiten möchtest? Oder ist es gerade die Vielfalt deiner Plattformen und Newsfeeds sowie die Ausrichtung selbiger, die dich umtreibt? Könntest du dich nicht stattdessen auch auf wenige Social Media Möglichkeiten konzentrieren? Ist das alles nur geklaut?
Zugegebenermaßen sind diese Fragen eher zugespitzt formuliert. Bilden sie doch unterschwellig nur einen verschwindend geringen Teil ab, die uns die kleinen Helfershelfer namens Online-Tools bieten. Wenn wir uns jedoch die bisherigen (allenthalben tollen und weitestgehend ausführlichen) Beiträge zur eingangs erwähnten Blogparade genauer anschauen, stellen wir fest: es werden ohnehin meistens ähnliche oder sogar identische Tools genutzt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
- „Content Marketing Tools zur Produktion, Promotion und Erfolgsmessung“ (Robert Weller, toushenne)
- „Online Tools für Content-Marketer und Freelancer“
(Ivana Baric-Gaspar, keen online communication) - „Online-Tools rund um Content und den eigenen Kopf“
(Carsten Weißmann, textbest Textagentur) - „Hilfreiche Webdesign-Tools“ (Martin Hahn, hahnsinn)
- „Blogger- und Business-Tools“ (Kai Mischak, Blogstories)
- „Online-Tools für die Produktion, Optimierung und Promotion von Content“
(Dieter Zibert, PROinternetmarketing) - „Online-Tools für den Redaktionsalltag“ (Patrick Scherfeld, mds. Agenturgruppe)
Zumindest lässt sich ein Schema erkennen. Es gibt gewisse Rubriken, die bei der Anwendung im Fokus stehen: Zeitersparnis, Eigenwerbung und Ideenfindung. Je nach Herkunft, also Arbeitsgebiet oder Blogthema, werden die digitalen Werkzeuge erst deutlich kreativer und detaillierter.
Demnach ist die Rede von einer Art Grundausstattung plus Extras, von Basics und Topics sowie Needs und Must-Haves. Susanne Speer, das Gesicht und der schlaue Kopf von Speer Kommunikation, hat dies in einer Infografik und Textur [sic!] wunderbar zusammengefasst:
Sicherheit, Monitoring, Authentizität, Webdesign oder Nachhaltigkeit spielen im engeren Sinne eine weitestgehend untergeordnete oder leider gar keine Rolle. Ich bin ferner zwiegespalten und wahrhaftig erstaunt, wie viele Tools noch immer zur Texterstellung oder zum Redigieren eingesetzt werden.
Andererseits bin ich beispielsweise kein Programmierer. Es würde sehr viel Zeit und Geld kosten, ein eigenes Content Management System zu entwickeln. Dafür gibt es prima Abhilfe. Bei mir ist die Wahl auf WordPress gefallen. Zudem bin ich kein Fotograf und somit abhängig von Bildmaterialien Dritter. Ferner nutze ich Frühwarnsysteme im Rahmen des Krisenmanagements vornehmlich im Beruf – diese ersetzen jedoch nicht das Gespür, den Weitblick und die Erfahrung, um auf die Eigenarten und Tagesform der Community zu reagieren.
Als Blogger und PR-Berater treibt mich in erster Linie und gleichermaßen eines um: nutzenstiftende und mehrwertbietende Inhalte zu generieren, zu verbreiten, zu etablieren und zu rechtfertigen. Das geschieht geplant und spontan, für die interne und externe Kommunikation, in Eigenregie und im Kundeninteresse, analog und digital.
Bloß gut, dass es noch keine belastbaren Content-Tools gibt und wir das Denken respektive Schreiben einstellen und im Zweifel r2d2 oder ähnlichen Artgenossen überlassen könnten. Das wird früh genug und nicht zuletzt unter dem Begriff „Roboterjournalismus“ auf uns zu rollen. Mein Job und meine Berufung scheinen zunächst gerechtfertigt und gesichert zu sein – Inhalte gehen zwangsläufig immer…
Wann bieten sich Online-Tools (dennoch) an?
Content-Marketing mag am Reißbrett eine Entstehung finden können, eine erfolgreiche Kampagne lässt sich jedoch nicht in Gänze durch Tools erschaffen. Indes kann mit dem zielgerichteten Einsatz von Online-Tools die Content-Generierung effektiv steuern.
Zuallererst mit der Recherche von Themen, dem benötigten Know-how für die Produktion und am Ende mit Analyse-Tools. Einige Online-Tools entlang der Content-Wertschöpfungskette möchte ich nachstehend gerne vorstellen. Diese sind in der Basisvariante alle kostenlos und größtenteils mit einer Anmeldebestätigung via Email verbunden. Da ich sonst auf eine direktere und persönlichere Kommunikation setze und nur wenig Erfahrung mit Tools habe, gleicht diese Auflistung ferner einem exemplarischen Selbstversuch.
Resources & Schedule: Scompler ist zugleich Newsroom, Redaktionsplan und Prozessübersicht. Mit dem Tool kann von der Strategie-Erstellung über das Themen-Management bis hin zum Publishing und der Analyse alles abgebildet werden.
Monitoring & Analysis: Google Analytics ist ein kostenloser Dienst, der der Analyse von Webseiten dient. Bekannteste und von mir am häufigsten genutzte Funktionen sind die Herkunft der Besucher, deren Verweildauer und verwendete Suchbegriffe in Suchmaschinen.
Research & Information: Buzzsumo funktioniert im Grunde wie eine Suchmaschine, die nach Inhalten zu einem bestimmten Schlagwort sucht. Diese Keywords haben in einem anzugebenden Zeitraum besonders viele Interaktionen im Social Web generiert.
Design: Canva erleichtert die Bildbearbeitung ungemein. Jeder nicht ganz talentfreie Blogger kann aufgrund der benutzerfreundlich gestalteten Bedienungsoberfläche instinktiv adäquate grafische Elemente damit erstellen.
Writing: Wortliga stellt ein Analyse-Tool zur Verfügung, welches Text-Inhalte in einem ersten Schritt auf Verständlichkeit, Prägnanz und Ästhetik prüft. Bestenfalls sollte zusätzlich immer ein erfahrener Redakteur die abschließende Bewertung übernehmen.
SEO: WordPress SEO ist für mich als Laie auf diesem Gebiet ein absolutes Pflicht-Tool. Einsteiger bekommen hiermit die wichtigsten SEO-Grundlagen vermittelt. In Notfällen kann eine umfangreiche Anleitung zu Rate gezogen werden.
Share: Buffer dient dazu, um den eigenen Content der Website oder des Blogs auf die eigenen Social Media Kanäle zu spielen. Vorab festgelegte und gegebenenfalls an die jeweilige Plattform angepasste Share-Zeiten sorgen für eine effektive und zeitlich optimierte Content-Aussendung. Der Analytics-Bereich hilft dabei herauszufinden, welche Posts auf großes Interesse stießen und wie hoch die Interaktion war.
Mir hat die #toolparade unheimlich viel gebracht! So konnte ich zum einen neue Online-Tools anderer Blogger kennenlernen und testen sowie andererseits bekannte und vielleicht von mir unterschätze Helfer nochmals genauer unter die Lupe nehmen.
Vollends überzeugt haben mich wahrlich nicht alle vorgestellten Tools. Andere wiederum werden zukünftig gewiss Anwendung finden und eventuell sogar in einem separaten Blogpost nochmals aufgegriffen. Man lernt schließlich nie aus!
Autor: Stefan Schütz / Google+
Foto: Peter Franz / pixelio.de
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Hallo Stefan,
super, dass du auch an der Blogparade zum Thema Online Tools teilgenommen hast. Danke auch für die Erwähnung meines Artikels!
Viele Grüße
Dieter
Hallo Dieter,
diesmal habe mich wirklich schwer getan – ist nicht so wirklich mein Metier. Umso mehr habe ich von den anderen Blogbeiträgen mitnehmen können – auch von deinem 😉
Danke und viele Grüße
Stefan
Hallo Anna,
es haben einige (wenige) Kollegen im Rahmen der Blogparade auf die etwaige Problematik bzw. die Nachteile von Online-Tools hingewiesen – finde ich wichtig und gut. Aber am Ende des Tages wollen sie ja nur helfen 😉
Auf die Zusammenfassung von Dani bei ZIELBAR bin ich auch gespannt…
LG
Stefan
Hi Stefan,
ich finde es gut, dass du zunächst noch deutlich machst, dass nicht jedes Tool die Arbeit eines eifrigen Schreiberlings oder Community Managers ersetzen kann. Die Infografik von Susanne Speer ist daher sehr treffend.
Ich bin schon auf die Auswertung vom Zielbar Team gespannt. 🙂
Viele Grüße
Anna Franzen
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